Bericht zur Antirepressionsdemo „Unsere Solidarität gegen ihre Repression“ am 30.07.2016 in Münster

Am 30.07.2016 versammelten sich gegen 15.00 Uhr ca. 120 Menschen vor dem Stadthaus 1 in Münster um gemeinsam gegen die polizeilichen Repressionsschläge der letzten Wochen und Monate und für die Freilassung der beiden Gefangenen Balu und Aaron zu demonstrieren. Die Demonstration wurde von Anfang an mit einem imensen Polizeiaufgebot begleitet, so kam neben einer Hundertschaft aus Essen und mehreren Zivilpolizist*innen auch die 17 BPH Münster zum Einsatz, die unter anderem durch brutale Angriffe auf Gegendemonstrat*innen beim Naziaufmarsch 2012 in Münster ihren bekanntheitsgrad steigerte. Die Polizei postierte sich schon Stunden vor der Demo an verschiedenen Stellen in der Innenstadt und rund um den Hafen.
Nachdem der Aufruf der Demonstration verlesen wurde und es einen Redebeitrag der „Edition Assamblage“ zur Inhaftierung von Balu gab, setzte sich die Demo lautstark in Bewegung. Vor der ehemals besetzten „alten Post“ am Hansaring, die durch mehrere Polizeiketten bewacht wurde, fand eine Zwischenkundgebung statt. Hier wurde ein Redebeitrag zu den verschiedenen Repressionsschlägen und deren Bedeutung gegen linke Aktivist*innen in Münster gehalten.
Kurz vorher allerdings filmte die Polizei mit einem Kamerawagen die komplette Demonstration ab. Von der Zwischenkundgebung aus ging es dann weiter zum Hafenplatz am Albersloher Weg. Jede durchfahrt zum Hafen, die sich auf dem Weg dorthin befand, war von der Polizei mit Fahrzeugen und mehreren Polizist*innen abgeriegelt worden. Nachdem auf dem Hafenplatz einen Redebeitrag der „Schwarz Roten Hilfe Münster“ verlesen wurde, in dem die Repressionsmaßnahmen, Verfahren sowie die Inhaftierung von Balu und Aaron und eine gesellschaftspolitische Einordnung von Repression thematisiert wurde, löste sich die Demonstration auf.

Wir freuen uns, dass an diesem Tag einige auf die Straße gegangen sind um sich mit jenen die von den Verfahren, Hausdurchsuchungen und DNA-Abnahmen betroffen sind, genauso wie mit den beiden Eingeknasteten, Aaron und Balu, solidarisch zeigten.
Dennoch finden wir es schade, dass im Angesicht dessen, womit Freund*innen und Genoss*innen z.Z. konfrontiert sind, so wenige gekommen sind. Denn gerade in Zeiten in denen die Bullen angreifen, die Privatsphäre von Menschen durchbrechen, aus ihrem Körper „Proben“ klauen um Daten daraus zu machen und diese sammeln und speichern, sie vor Gericht stellen um sie zu bestrafen und letztendlich Leute in den Knast stecken um sie völlig fertig zu machen, gerade in diesen Zeiten ist es wichtig solidarisch zu sein und zu zeigen: …Gemeint sind wir Alle!

PS: Wir wünschen all jenen die von den Angriffen getroffen sind viel Kraft und Mut! Solidarische und herzliche Grüße an Balu und Aaron in den Knast – ihr seid nicht alein!